Sommelier's Choice
Winzersekt Nr. 3 von Moritz Kissinger: Pop the future: Warum deutscher Sekt nie SO gut war!
Isabel Claire Zentgraf, Sommelière und Weinexpertin, empfiehlt den Winzersekt Nr. 3 von Moritz Kissinger. Dieses biodynamische Cuvée aus Rheinhessen vereint Chardonnay, Weißburgunder und Spätburgunder. Mit seiner reinen, unfiltrierten Herstellung und einer Reifung auf der Vollhefe zeigt der Sekt eine beeindruckende Balance aus Frische, Tiefe und Mineralität. Für ein optimales Geschmackserlebnis empfiehlt sich das SPIEGELAU Definition Universal Glas, das die komplexen Aromen perfekt zur Geltung bringt. Ein Meisterwerk deutschen Sekthandwerks auf internationalem Niveau.
Die Sommelière
Isabel Claire Zentgraf entdeckte ihre Leidenschaft für Wein und gutes Essen während ihres Studiums, als sie in verschiedenen Positionen der gehobenen Gastronomie arbeitete. Heute ist sie als Business Consultant in einem internationalen Konzern tätig, doch in ihrer Freizeit widmet sie sich einer ganz anderen Mission: der Faszination Wein auf den Grund zu gehen.
Mit Projekten wie einem englischsprachigen Weinpodcast Between two Bottles, indem sie internationale Winzer interviewt und dem gleichnamigen Weinimport/Export im Burgund versucht Sie Wein und Wissen für Nerds zugänglich zu machen. Reisen führen sie rund um den Globus, immer auf der Suche nach den spannendsten Weinregionen und den Geschichten, die hinter den Reben stehen.
Nach dem Abschluss des WSET Level 3 nimmt sie nun das WSET Level 4 in Paris in Angriff und konnte in den vergangenen Jahren bei angesehenen Winzern, wie dem Weingut "Les Jardins vivants" im Burgund lernen. Ein ganz besonderer Meilenstein war ihr eigener Pinot Noir „Isabel Claire“, den sie erstmals 2023 in Meursault vinifizierte – eine Kreation, die ihre persönliche Handschrift trägt.
Die Weinempfehlung
Winzersekt Nr. 3, Cuvée (Chardonnay, Weißburgunder, Spätburgunder), Moritz Kissinger, Uelversheim, Rheinhessen, Deutschland
Die Story
Wir reden über Energie, Vibration, Länge und Salzigkeit. Ein völlig neues Vokabular, das uns hier über die Zunge huscht, wenn wir über deutschen Sekt sprechen. Die junge Generation deutscher Winzer zeigt, dass sie nicht nur die Tradition bewahren, sondern auch neue Horizonte erschließen kann. Moritz Kissinger aus Rheinhessen ist eines dieser Talente, die sich anschicken, die Grenzen des deutschen Sekts neu zu definieren.
Mit seinem Winzersekt Nr. 3 präsentiert Kissinger einen Schaumwein, der nicht nur technisch brillant, sondern auch kulturell inspiriert ist. Nach Lehr- und Wanderjahren, die ihn zu großen Namen in die Champagne, Deutschland und nach England führten, kehrt er mit einem breiten Erfahrungsschatz und einer klaren Vision zurück: Deutscher Sparkeling muss kein Abbild sein, sondern ein eigenständiger Ausdruck von Terroir und Persönlichkeit.
Das Weingut
Das Weingut Kissinger in Uelversheim steht seit Jahren für biodynamische Bewirtschaftung und einen kompromisslosen Fokus auf Qualität. Kalk- und Lössböden sowie die Vielfalt alter und junger Reben bilden die Grundlage für die präzisen und vielschichtigen Weine des Hauses.
Doch seit der Sohnemann Moritz im Most mitmischt, weht ein frischer Wind durch das Pilgertal Rheinhessens. Denn neben Keller, Wittmann und co. finden sich mittlerweile der Chardonnay 22 oder der Winzersekt Nr. 1,2 oder 3 von Kissinger in den Kofferräumen der Weinverrückten.
Mit seiner offenen, experimentierfreudigen Herangehensweise hat Moritz Kissinger das Weingut zu einer der spannendsten Adressen Rheinhessens gemacht. Seine Weine – egal ob Stillwein oder Schaumwein – tragen die Handschrift eines Winzers, der seine Wurzeln respektiert und gleichzeitig den Mut hat, neue Wege zu gehen.
Wenig Schwefel, wenig Intervention dafür absolute Präzision.
Abende im Keller drehen sich nicht nur um Absatzzahlen und Analysen, sondern um große Visionen. Dabei wird über die Magie von Bienenwachs philosophiert und große Vorbilder analysiert und mit Freunden debattiert. Dieser intellektuelle Ansatz spiegelt sich im Glas wider – ein Wein ist hier nicht nur ein Produkt, sondern eine Einladung zur Auseinandersetzung.
Die Herstellung
Der Schaumwein Winzersekt Nr. 3 ist ein Quasi-Solera und besteht aus drei verschiedenen Jahrgängen, was ihm eine besondere Tiefe schenkt. In dem Cuvee finden wir die Jahre 2020 mit 5%, 2021 mit 10% und 2022 mit 85%.
Dabei vereinen die Jahrgänge drei Rebsorten – Chardonnay, Weißburgunder und Spätburgunder aus Uelversheim und Umgebung. Die Trauben wurden sorgfältig selektioniert, klassisch gepresst und spontan vergoren.
Nach der ersten Gärung in Holzfässern folgte die zweite Gärung auf der Flasche. Der Sekt reifte 18 Monate auf der Vollhefe, bevor er ohne Dosage degorgiert wurde. Dieses handwerkliche Verfahren bringt die Eigenheiten der Rebsorten und die Mineralität der Böden unverfälscht zur Geltung.
Der Wein
Im Glas offenbart sich eine brillante, goldgelbe Farbe mit wunderschöner Perlage. In der Nase treffen Zitrus- und Apfelnoten auf subtile Anklänge von Brioche und gerösteten Mandeln. Eine salzige Mineralität zieht sich wie ein roter Faden durch das aromatische Profil.
Am Gaumen zeigt der Sekt eine beeindruckende Balance zwischen Frische und Tiefe. Die lebendige Säure wird durch eine cremige Textur ergänzt, während die Präzision und Klarheit des Weins begeistern. Der Verzicht auf Dosage unterstreicht seine puristische Eleganz.
Das Glas
Komplexität braucht Raum. Deshalb empfehle ich für den Winzersekt Nr. 3 das SPIEGELAU Definition Universal Glas. Mit seiner fein ausbalancierten Form hebt es die vielschichtigen Aromen von Zitrus, Brioche und gerösteten Mandeln hervor. Die großzügige Öffnung ermöglicht es, die Mineralität und Tiefe des Schaumweins optimal wahrzunehmen. Durch sein federleichtes Design wird nicht nur das Genießen, sondern schon auch die Analyse zu einem besonderen Vergnügen.
Fazit
Mit dem Winzersekt Nr. 3 zeigt Moritz Kissinger eindrucksvoll, wie deutscher Sekt auf internationalem Niveau aussehen kann. Dieser Schaumwein ist nicht nur ein Ausdruck von Handwerkskunst, sondern auch ein Manifest für die Zukunft des deutschen Sektes.
Fotos: Isabel Claire Zentgraf, Sommelier-Union Deutschland e.V.
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